Sonntag, 25. Oktober 2009

Zeitungswolken (Projekt Internet-Schreibtisch vRhein, Schreibwerkstatt Rheinsverlag)



Zeit- oder Zeitung-Wolken im Online-Himmel

Es geht wie immer um Geld. Zeitung-Verlage sind online gegangen. Die Werbe-Einnahmen sind mager, sagen sie. Zeitungen nur auf der Strasse oder am Kiosk verkaufen sich nicht mehr so gut wie früher. Strasse oder Internet, keine Lackschuhe mehr, Gewinne müssen barfuß erkämpft werden, barfuß oder Lackschuh, die Frage ist entschieden. Den Nachrichten-Verlagen geht es an die Nieren. Die Internet-Präsenz wirft angeblich nicht genug ab und macht viel Arbeit. Sie sind inzwischen verschuldet. Es geht bergab.

Nun bedient sich zu allem noch Google. Neidisch beäugt man die Gewinne von Google. Wie machen sie es? Sie suchen nach den Perlen, die Zeitung-Verlage täglich herausbringen, um Leser einzufangen. Diese Perlen kopieren die von Google einfach und listen die Online-Medien anhand ihrer Headlines auf. Jeder kann aber sehen, wenn er Goole-News auffächert, dass Überschriften inflationär geworden sind.

Früher waren die Titel, und besonders der Titel des Titelblattes, etwas Besonderes. Sie waren der Blickfang. Auf sie fiel das Auge des potentiellen Kunden zuerst. Dann griff er in seine Geldbörse. Der Titel hatte ihn verführt. Der Aufhänger einer Zeitung war enorm wichtig.

Bei Google-News kommen die spektakulären Titel-Versuche, die Kunden-Fänger, zu Hunderten untereinander. Und dann auch noch von der ganzen Konkurrenz. Kein Wunder: die Nachrichten-Verlage haben den Teufel vor Augen, wenn sie durch die G OO G-Brille schauen und sich selbst unter ferner-liefen ganz hinten entdecken, wenn überhaupt. Dafür soll Google zahlen? Aber warum?

Google zitiert bloß. Der Link führt zum Verlag-Erzeugnis. Wäre doch eigentlich ideal, oder? Aber nein, überlegt man in den Verlagen, wie kann man Geld daraus machen? Flugs wird ein ordentliches Zitat, das auch noch Reklame macht, zur Copyright-Verletzung. Denn der Titel, der Kunden-Fänger, werde von Google "verwertet", meint man. Nun gut, sagt Google, dann nehme ich den betreffenden Verlag raus, gibt ja genug, auch international, global, wie Sand am Meer.

Nein, nein, bloß das nicht, schreit der betroffene Verlag voller Entsetzen, tut uns bitte bitte wieder rein in euer Google, wir wollen auch ganz artig sein. In dieser artigen Haltung werden selbst Verleger empfänglich für Argumente. Sind das Abschreiben von Meldungen aus dpa etc und das reißerische Verkaufen eigentlich Copyright-würdig? Die Sensation im Titel reißt das Geld. Sind aber alle diese reißerischen Spekulationen eine geistige Leistung im Sinne überlegter Kommentierung? Nein!

Bei Google ist nichts zu holen. Das Ganze war ein Rohrkrepierer, das mit dem Copyright. Die Verlage sagen sich, wir schämen uns, haben nur an uns gedacht, die Autoren der Leitartikel, vor allem die Kommentatoren, waren gar nicht dabei. Nein, die allermeisten Verlage sagen das nicht, schämen sich nicht. Sie überlegen, wo das Geld herkommen soll. Sie sitzen auf roten Zahlen.

Da gibt es doch die GEZ. Sie treibt so schön ein, das ganze Geld für's TV der Öffentlichen. Könnten wir nicht auch? Da gibt es ja doch außerdem noch die VG-Wort, die GEMA etc, alles "Geld-kommt-vom-Himmel"-Kürzel. Sie sehen schon gar nicht mehr die Zeitungen in den Wolken, wie auf dem Bild oben, sie sehen dort lauter Geld, das aus den Wolken herab schwebt und direkt in die Verlag-Kassen kommt. Wie? Irgendwie, schwebend oder fallend, mit Wind oder ohne, Sonne-beschienen oder nasskalt, wolkig oder gewittrig, egal, Hauptsache es findet seinen Weg, so sicher wie die verschlossene und geschützte Monat-Abrechnung für einen Beamten ihren Weg findet, als sei es schon bei Noah so gewesen.

Wie schön wäre es doch, wenn es eine GEZ für unsere Verlag-Mühen und -Opfer gäbe, dann wären mit einem Mal alle Sorgen weg. Wer aber soll zahlen???? Ja, wer soll zahlen? Der Bürger? Geht nicht, Google? Ist eher nützlich, Provider? Aber was haben die mit den Inhalten von Seiten zu tun? Außer vielleicht in Falle von indizierten Seiten? Gar nichts. Und Provider gibt es auch in anderen Ländern. Dann gehen die Nutzer einfach weg, dahin, wo die Zitronen blühen. Weg sind sie, und der Provider verarmt mit seinen Abgaben an die Verlage. Geht also nicht.

Bleibt eigentlich nur eine allgemeine Kultur-Abgabe aus Steuermitteln, damit gute Autoren, die im Internet präsent sind und bisher umsonst geschuftet haben, auch mal einen Cent sehen und nicht immer nur die großen Verlage, die online sind, scheffeln - und an den Werbe-Einnahmen gar nicht so schlecht verdienen. Das ist es! Sie haben nämlich gelogen. Sie verdienen üppiger, je bekannter sie sind, je mehr auf sie geklickt wird. Eine Auslese findet da statt. Ja, aber war Auslese nicht die Macht der Kunden? Waren Nischen nicht Kunden-Fänger? Anmerkung1 Die Verlage müssen sich also bemühen, Nischen suchen, Besonderes bieten, dann haben sie auch Einnahmen. Den TV-Anstalten schwimmen die Werbe-Einnahmen weg, den Online-Magazinen und Online-Nachrichten-Verlagen fließen sie vermehrt zu. Vorausgesetzt, sie lösen sich von der Tradition, dass eine Überschrift am Kiosk den Geld-Himmel öffnet und sonst nichts.

Frau Künast von den Grünen forderte eine Kultur-Flatrate für im Internet verbreitete Inhalte, die organisiert werden soll wie die Gema-Gebühr für Musiktitel. Die Erlöse müssten den Autoren zufließen, deren Arbeit so auch bei kostenlosem Angebot finanziert werden könnte.

Untersuchen wir einmal diesen Gedanken! Dann hätte nämlich der Internet-Schreibtisch vRhein, der so lange, über zehn Jahre, patriotisch und unabhängig kommentierend gewirkt hat, eine Chance, für all den Copyright-Verletzung-Klau seitens der Politik bis nach ganz oben, gerecht entlohnt zu werden. Worin läge die Gerechtigkeit? Sie läge darin, dass ein Ausgleich für Copyright-Verletzungen geschaffen wird. Wird nämlich zitiert, dann steigen Bekanntheit und Werbe-Einnahmen sprunghaft. Wird von hohen Stellen verwertet und nicht zitiert, dann wird geistige Leistung in ein verarmtes Ghetto eingeschlossen, wie einst jüdische Ärzte, Professoren, Journalisten, Verleger, Schriftsteller, Kulturschaffende, Künstler, Musiker, denen das alles nichts mehr genützt hat. Andere, die brutalen Räuber, profitierten, bis ihnen der Prozess gemacht wurde Anmerkung1. Zu diesem Zeitpunkt waren die Ausgeraubten schon ermordet. Dann war es zu spät.


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Anmerkung1

Die "Nische" des Internet-Schreibtisch vRhein war
  1. Pionierarbeit. Er begann 1998, stellte die Vorteile und Chancen instantaner Ereignis-Kommentierung heraus, legte seine politischen und gesellschaftlichen Kolumnen in ein Online-Gerüst mit unveränderbaren Datierungen, wendete dieses Mittel Blog-artig an und nahm in Kauf, dass heimliche Korrekturen, ein späteres Hinbiegen von einmal Geschriebenem, nachhaltige redaktionelle Bearbeitung, Manipulation von Dritten und weitere Beeinflussung nicht mehr möglich war. Die Kolumnen waren genau und analytisch, alles andere als persönliche Meinung-Wiedergabe, weil immer ein gemeldetes Ereignis des Tages-Geschehens zugrunde lag, auf das sich die Kolumne bezog, und entwaffnend ehrlich, weil die Schreibwerkstatt öffentlich, frei und unabhängig war.

  2. Jahrelang bot der Internet-Schreibtisch vRhein die schnellste neutrale und objektive, logisch aufgebaute Ereignis-Kommentierung in Deutschland. Kommentare von Zeitung-Verlagen folgten in der Regel zehn bis zwanzig Stunden später. Berater-Stäbe für die Regierung-Arbeit reagierten naturgemäß ebenso langsam oder noch langsamer. Die Politik benötigt generell aber ein schnelle Tages-Orientierung. Das war die Nische. Egal, ob eine Instant-Kolumne alle Argumente, die möglich sind, beinhaltet, sie ist ein erster Anhaltspunkt für schnelle weitere Argumentation und schnelle Entscheidungen, die in der Politik täglich getroffen werden müssen.

  3. Der Internet-Schreibtisch vRhein wurde geradezu exzessiv beraubend verwertet; niemals wurde rechtlich korrekt zitiert. Die Urheberschaft wurde verschwiegen. Vielmehr wurde die Energie-zehrende Arbeit aus dem Thinktank wie selbstverständlich vereinnahmt, ohne ein Dankeschön, ohne finanziellen Ausgleich für die hastige Verwertung. Die Nische wurde von Verwertern genutzt, die selbstsüchtig, machthungrig und rücksichtslos waren, ihre satten existenziell-finanziellen Grundlagen aus Steuergeldern beziehen, während der Internet-Schreibtisch vRhein die Nische aus eigenen privaten Mitteln aufrecht erhält.

  4. Oft gab es ein "Schattenboxen" über die Medien, wenn Argumente des Internet-Schreibtisch vRhein halbherzig, halb verstanden unzitiert umgesetzt wurden und "geantwortet" werden musste. Diese Vorgänge sind da, können in den Texten entdeckt werden. Oft gab es sogar eine merkwürdige Entscheidung-Leere, wenn der Internet-Schreibtisch vRhein einmal ausnahmsweise eine Pause einlegte, wenn die "Premieren-Kritik" einmal ausblieb. Diese Extra-Nische hatte ich anfangs hervorgehoben. Theater-Premieren haben ihre professionelle Kritik am nächsten Tag in den Zeitungen, die dann förmlich aus den Händen gerissen wird. Politiker hatten eine solche Kritik zuvor nicht, obwohl politisches Handeln so gut wie immer Premieren-Charakter hat, abhängig vom Tag-Geschehen, das angepasste neue Entscheidungen herausfordert.

  5. Eine weitere Nische füllte der Internet-Schreibtisch vRhein, indem außer Entscheidung-Orientierung auch noch eine ethische Orientierung geliefert wurde. Sie entwickelte sich im Vergleich mit Hoffmann von Fallersleben und den kreativen Ursprüngen im 19. Jahrhundert. Fallersleben war einer der Maßstäbe. Eine korrekte Deutung seines Deutschland-Liedes, die Aufzählungen der Fehldeutungen durch fehlgeleitete deutsche Politik und eine Erweiterung des Deutschland-Liedes zu einer Nation-Hymne mit sieben Strophen, die wie eine Staat-Verfassung wirkt, kamen hinzu. Damit schuf der Internet-Schreibtisch selbst eine Orientierung in einem Land, das immer noch ein Provisorium ist und keine eigentliche Verfassung, keinen Frieden-Vertrag mit den ehemaligen Krieg-Gegnern und nur eine verschwommene rechtliche Grundlage hat. Auch hierin lag eine Nische, die kein anderes Internet-Medium in auch nur annähernd ähnlicher Weise aufgegriffen hätte.

  6. Diese Situation fand auch der vor vier Jahren gewählte Bundes-Präsident vor. Leider gab es keine Neigung für das große deutsche Anliegen einer Korrektur der verkorksten Nationalhymnen-Verstümmelung, im Gegenteil: eine vor Ignoranz strotzende stellvertretende Behandlung war die Antwort, trotz Zusendung der offenen Nation-Hymne mit begleitenden Erläuterungen. Vielmehr gab es, angefangen von der ersten Rede nach seiner Wahl vor dem Bundestag und etwa mit dem Inhalt seiner ersten "Berliner Rede" eine ganz besonders verabscheuungswürdige beraubende Verwertung des Internet-Schreibtisch vRhein ohne Pflicht-Zitat. In seiner Person spitzte sich die illegale Verwertung ohne Benennung des geistigen Urhebers zu, weil es eine Interessen-Überschneidung gab, um Deutschland voran zu bringen. National-Patriotismus eines etablierten Partei-Karrieristen stand gegen den kulturellen Patriotismus eines Opfer-bereiten Bürgers der kritischen Vernunft vom Rhein mit der Frage "Kann dieser Fluss deutsche Tugenden regenerieren?" Teil-Plagiat stand gegen Originalität, die selbst niemals kopierte. Was ist zu tun? Ich werde dem Bundespräsidenten wohl noch einmal schreiben und ihn an meine schriftliche Ermahnung erinnern, dass ein Ausgleich für heimliches, aber nachweislich beanspruchtes politisches Consulting zwingend ist, da nicht zitiert wurde, wie offenbar bei Herrn Köhler üblich. Kommt wieder keine Reaktion, wird das Bundes-Präsidialamt in seinem Kern beschädigt. Herr Köhler kann wohl seine erhoffte historische Reputation vergessen, wenn ich weiter auf das klaffende Defizit zu seinen Lasten bei jeder passenden Gelegenheit aufmerksam machen muss. Die Wahrheit über unerlaubte Selbstbedienung, charakterliche Defizite und falschen Ehrgeiz hat letztlich mehr Bestand als eine schwache, vorübergehende und irreleitende Amtsführung, die von einer retrospektiven nationalen Illusion geprägt ist, um versponnene deutsche "Größe" zurück zu holen, ohne bessere deutsche Identität in irgendeiner Weise zu definieren. Leider gibt es keinen Präsidenten-Kurs. Das Katheder kann nicht besetzt werden. Der Präsident schwebt darüber, kann nicht mehr auf die Schulbank, ist der Wetterhahn persönlich, der sich zum G20 dreht und anfängt zu belehren und zu rügen. Darum haben wir, was wir haben. Bliebe die Amtsführung erträglich, wird sie nach der Amt-Abgabe geradezu vergessen, wie am Ex-Präsidenten Prof. Roman Herzog hinlänglich studiert werden kann. Völlig wirkungslos setzt dieser seine Ziele in einem politischen Blog fort, weil es keine Zusammenarbeit mit dem gegenwärtigen Präsidenten gibt, der sich eifersüchtig abgrenzt. Ist sie unter der Oberfläche hingegen aber unerträglich, was gegenwärtig der Fall ist, bleiben Charakterisierungen kleben, je genauer sie sind. Die Person muss ihren Charakterisierungen weichen, wie zum Beispiel bei einem Bild des Finanz-Bürokraten Steinbrück zwischen den Freiheit-Statuen von Wilhelm Tell und Andreas Hofer.

  7. Es gibt eine Bürostelle der Regierung in Berlin, die systematisch auch - und besonders - den Internet-Schreibtisch vRhein durch-forstet, um brauchbare Ideen an die dafür richtigen Politiker weiter zu leiten. Das Ganze besitzt den Deckmantel einer "Presse-Auswertung". Im Falle des Internet-Schreibtisch vRhein wird weder etwas gekauft, das dann zur persönlichen Verwertung berechtigt, noch wird er zitiert, worauf er angewiesen ist, um existenziell zu überleben. Es wird einfach illegal unter Miss-achtung aller Copyright-Gesetze der Erde raubend verwertet. Die Stelle ist mir bekannt. So werden Orientierungen für die Große Politik eingeschleust, weitergeleitet, vereinnahmt und genutzt. Beispielsweise ist die merkwürdige Verwandlung der Bund-Kanzlerin wohl darauf zurückzuführen. Sie definierte ihre Politk immer als Politik der Mitte, bis ich die immer schmäler werdende Mitte persiflierte und eine Musterpartei schuf, die nicht mehr auf der Schiene Links-bis-Rechts zu definieren war, sondern in die Tiefe ging, wo auch immer gute Argumente zu finden waren. Tiefe bedeutete Geschichte und Aufklärung, keine Ideologie. Genau dahin schwenkte die Bundeskanzlerin Anmerkung2. Hingegen schwenkte sie auf die Linie bezüglich der Finanzpolitik vor lauter Angst nicht ein, brach vor den drohenden "Soviet-Panzern" der Systembanken und dem vorgehaltenen Staatsbankrott zusammen und verursachte durch nicht reparable Explosion der Staats-Verschuldung den größten Schaden der Nachkrieg-Geschichte in Deutschland, für Herrn Schäuble, den neuen Finanz-Minister, ein "Scherbenhaufen" (meine ich doch, vorgestern gelesen zu haben, nicht nur bei Solms/FDP, scheint aber wie von Geisterhand aus den Medien verschwunden zu sein, wie eine Quellen-Suche heute ergab). "Exorbitant hohe Schulden, wie wir sie in der Geschichte der Republik bislang nicht kannten", sagte Schäuble.

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Anmerkung2

Die Palette reicht von sozialer und grüner Politik bis zu nationalem Gehabe mit stereotyper Nationalhymne auf Wahlveranstaltungen der CDU. Aus taktischen Gründen wird trotzdem immer wieder eine Position der "Mitte" hervorgehoben.

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Nachtrag 20/August/2011

Habe mich in meinem Facebook-Profil auch als Ereignis-Kolumnist bezeichnet. Damit stelle ich heraus, dass tägliche Ereignisse zugrunde liegen und ich dazu eigene Texte verfasse, die oft mit Satiren und Persiflagen gewürzt sind. Meine Kolumnen sind Ereignissen verpflichtet und nicht einem Verlag. Daher "Ereignis-Kolumnist". Den Hintergrund-Verlag habe ich selbst. Der "Internet-Schreibtisch vRhein" ist ein Teil davon. Verpflichtet fühle ich mich auch einer relativ harmonischen Weltsicht, die Kultur-historisch orientiert sein mag, die frei, unerschrocken und ungebunden ist. Man wird also keine versteckten Absichten finden.

Blogs, Zeitungen und Zeitschriften, Online-News etc., die Ereignisse und Neuigkeiten sammeln, um sie anderen zu präsentieren, gibt es genug, es sind sehr sehr viele. Copy and Paste und die Möglichkeit zu verlinken erleichtern diesen Fleiß. Diese Art von Dienstleistung ist extrem nützlich, wenn Themen gebündelt werden.

Mein Ansatz dagegen war von Anfang an die Überzeugung, dass unsere Zeit des Weiterreichens auch etwas ganz anderes benötigt, nämlich eine Art schöpferische Verarbeitung, dass neue Texte und Sichtweisen entstehen, um die im Detail gerungen wird und die unserer Zeit ein Profil geben.



Nachtrag 28/August/2011

Spiegel Online ist mit der Enthaltung Deutschlands zur Libyen-Resolution im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen nicht einverstanden. Man merkt es daran, dass sowohl die dicke Kritik von Helmut Kohl an der deutschen Außenpolitik wie auch diejenige des Ex-Außenministers Fischer, die Berliner Libyen-Politik sei das "vielleicht größte Debakel seit Gründung der Bundesrepublik", Titel-Berichte bekamen.

Spiegel Online benutzt die Popularität der beiden und hebt ihre Aussagen hervor, obwohl sie mit ihrer Kritik erst rüber kamen, nachdem die Alliierten und Rebellen in Libyen überraschend siegreich sind, hinterher also, nicht vorher. Spiegel Online ignoriert den Internet-Schreibtisch vRhein, der schon am 31 März 2011 06:02 folgendes verfasste:
Wenn allgemein Würdigung unterbleibt und Politiker die Taten anderer Nationen für sich verwerten wollen ( z. B. die militärische Unterstützung der Rebellen in Libyen als Teil eines UN-Auftrags, Anm. vRhein), ist dies noch schlimmer als das "vergessene" Zitat eines Studenten. Ein ganz besonders schräger Vogel in dieser Hinsicht ist Außenminister Westerwelle. Er will die Früchte anderer Nationen im Fall Libyens für seine eigenen eitlen Positionen verwerten und sich in Szene setzen. Dabei hat er Deutschland geschadet, denn unser Land steht nun bei unseren Freunden als unzuverlässiger Partner da. Er hat alle Reputation international verloren. National versucht er es mit Abbitten an den Wähler: "Wir haben verstanden ...". Unmöglich, dieser Mann, er darf nicht Außenminister bleiben. 
Westerwelle unterlässt nicht nur, Freunde zu würdigen, er hintertreibt sie auch. Um seine eigenen Fehler zu beschönigen, mobbt er: andere Nationen in der arabischen Welt seien durchaus seiner Meinung (ja, ja, die Despoten natürlich, Anm.vRhein)...
Das Schlimme an der "Diplomatie" von Außenminister Westerwelle ist, dass nach seinem Kardinal-Fehler nun alles andere, das er von sich gibt, von vorn herein negativ gesehen wird. Im Spiegel Online existiert ein Artikel, was man über ihn in den USA unter Fachleuten denkt. 
Zu Guttenberg war ein Zentimeter Schaden für die BRD, Außenminister Westerwelle richtet einen Kilometer Schaden an. Er muss da verschwinden.
Wenn das "Hinterher-Reden" von einem Online-Magazin höher bewertet wird, als die Erstleistung einer eingetroffenen Voraussicht, dann ist dies schlechter Journalismus, populistische Manipulation. Schlechte Eigenschaften der Deutschen werden dabei  noch gefördert, nämlich die Kritik im Katzenjammer, die noch dazu vor Niederträchtigkeit gegenüber Amts-Kollegen strotzt. Wie minderwertig die Statements waren, zeigt sich zum Beispiel an der Beurteilung Fischers: das "vielleicht größte Debakel seit Gründung der Bundesrepublik" - völliger Quatsch. Das "Friedens-Gehabe" der Deutschen in Afghanistan sprach die gleiche Sprache. Der verlogene Einsatz dort ist zu einem großen Teil Fischer zu verdanken.


Nachtrag 29/August/2011

Fischer und Spiegel-Online legen noch mal nach. Sie vergessen aber das einzige Argument, das die sofortige Ablösung von Außenminister Westerwelle eilig rechtfertigen würde. Deutsche Firmen wollen jetzt in Libyen Geschäfte vorbereiten. Westerwelle steht dabei hinderlich im Weg. Sein Versagen könnte sich auf die Reputation deutscher Firmen übertragen, je mehr er redet. Eigentlich wäre Rösler selbst sehr geeignet. Deutschland braucht für seine Repräsentation nach außen ein offenes und ehrliches Gesicht und einen integren Charakter.


Weiter am 25/Jan/2012

Zwei Gegensätze tummeln sich in den "Zeitungs-Wolken". Der eine Part sind Nachrichten, die nicht veröffentlicht werden dürfen. Sie werden von "oben" verboten. Sehr sehr viele solcher Anweisungen gehen jährlich über die Schreibtische von Chef-Redakteuren. Der andere Part sind Nachrichten, die dazu dienen, versteckte Werbung zu transportieren. Die Werbung soll nicht auffallen. Sie soll dennoch beeinflussen. Das versteckte Geschäft mit indirekter Werbung hat ein Plus-Zeichen vor sich her. Davon kann es gar nicht genug geben, denn Geld stinkt nicht, besonders wenn es indirekt verdient wird. Auf die Geschicklichkeit kommt es an. Der erste verbotene Part hat ein Minuszeichen vor sich her. Die Anweisungen verschwinden sofort in den Schubladen, werden aber befolgt. Auch der folgende Versuch wurde verboten:
Die populäre Sat1-Sendung „Akte 2012″ mit Ulrich Meyer plante für die Folge am 10.1.2012 einen Beitrag über die Internetgerüchte um das Vorleben von Bettina Wulff, der Ehefrau von Bundespräsident Christian Wulff.Fachleute (???), auch bei Sat1, gehen inzwischen davon aus, dass „von ganz oben“ erheblicher Druck auch auf diesen Sender ausgeübt wurde, eine Ausstrahlung zu unterlassen und sprechen offen von Zensur. Quelle: Bamberger Notizen.

Der Internet-Schreibtisch vRhein muss sich um solche "Anweisungen", "Verbote", "Gebote" und Drohungen nicht scheren. Er ist unbestechlich, hängt an keinem Cent, an keinem Macht-Pinsel.

Demzufolge kann er auch auf ein solches Verbot verweisen. Es handelt sich um Ex-Kanzler Dr. Helmut Kohl. Seine Partei-Spenden-Affäre ist allen noch in Erinnerung. Den Spender nannte er nie. Er erweckte den Eindruck eines Ehrenmannes, der standhaft an einem Versprechen festhielt. Wenn ich nun den Spender nenne, weil mir ein Insider das entsprechende Verbot zugespielt hat, wird sofort klar, dass Helmut Kohl gar nicht so ehrenhaft war.

Überlegen wir doch mal selbst. Krupp könnte Spenden an die CDU deklarieren, kein Problem. Solche Firmen scheiden also aus. Aber aus welcher Ecke wäre eine solche Partei-Spende höchst problematisch. Richtig! Spenden aus dem Medien-Bereich. Weil dort nämlich indirekte Werbung für Parteien versteckt wird. Der potentielle Wähler darf davon nichts wissen. Er wird beeinflusst und weiß es nicht. Wenn nun ein Medien-Mogul eine Partei bespendet, dann bekommen seine ganzen Erzeugnisse oder Produktionen Schlagseite. Jetzt sind wir durch eigene Überlegungen schon fast am Ziel angelangt. Die beiden Parts von oben sind zu einem einzigen Part verwachsen, dank Dr. Kohl. Nun die weitere Überlegung. Welcher Medien-Mogul wäre so potent, so viel zu spenden, dass die Summe verheimlicht werden musste. Na also, wir sind selbst darauf gekommen, ganz von alleine, auch ganz ohne das Zuspielen der Information.

Leo Kirch (* 21. Oktober 1926 in Würzburg; † 14. Juli 2011 in München)



5/Febr/2012


Facebook verdient an zahlenden Werbekunden. Noch haben diese nicht begriffen, dass die Art der Werbung kaum etwas bringt. Meine Überlegung: das interaktive Interesse unter Facebook-"Freunden" im gegenseitigen Dialog beschränkt sich häufig nur auf den "Gefällt-mir-Button". Sagen wir 1 % wirkliches Interesse aneinander (außer vielleicht Witze zu lesen) besteht. Dementsprechend mager dürfte der konkrete Werbe-Erfolg sein. 1 %! Facebook ist total überbewertet, denke ich als jemand, an dem Werbung in der Regel abprallt, als unangenehm empfunden wird, als Manipulation eigener Entscheidungen. Der Markt der Tablett-PCs geht sowieso an Facebook vorbei, bis Zuckerberg vielleicht ein eigenes Betrieb-System dafür erfindet. Allerdings gilt auch dort: der Nutzer wird zum Hasen der Jagd-Werbung, schöpferisches Arbeiten ist an den Dingern kaum möglich. Dazu benötigt man eine gescheite Tastatur. Und als Nur-Lese-Geräte sind sie schlecht zu gebrauchen. Google-Plus geht zumindest einen Schritt weiter und lässt die Nutzer "Kreise" aufbauen, die den Gruppen entsprechend. Zwei Gruppen habe ich hier gegründet, die ein Interesse über den eigenen Teller-Rand erfordern. Ergebnis: NULL Interesse. Ob die Kreise bei Google+ besser greifen werden, ich bezweifle das.

Erfolgreich waren jedoch Massen-Verabredungen für politische Demonstrationen, auch Nachrichten-Übermittlungen via Handy-Film. Dieser Erfolg z. B. im Arabischen Frühling lieferte aber ein Zerrbild der Bedeutung der Sozialen Netzwerke. Werbung für Geschäfte ist in diesem Erfolg-Rahmen gar nicht vorhanden und lässt sich auf Firmen, die ihrerseits nun Massen ansprechen wollen, nicht übertragen. Der momentane Erfolg von Facebook mit seinem Börsengang basiert eigentlich auf einem Irrtum.

Von einem traurigen Irrtum erzählte auch meine Persiflage, in der ein Kind, das nicht geboren wurde, vielleicht sehnlichst gewünscht wurde, wie ein Geist aus dem Nichts auftaucht und Glück verspricht. Dieses Bild muss ich hier nicht wiederholen. Es kommt an dritter Stelle, wenn man "merkel baby" googelt. Mein luftiges Bild zu "Zeitung-Wolken" oder "Zeitungswolken" kommt übrigens gleich an erster Stelle. Meine Persiflagen scheinen einen hohen Stellenwert bei Google zu haben.

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